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Offene Forschungsdaten für alle?

Bremen beteiligt sich am Aufbau einer nationalen Forschungsdateninfrastruktur

Forschung

Wie wichtig eine kooperative Wissenschaft ist, zeigt sich am Beispiel der aktuellen Pandemie: Um die weltweiten Auswirkungen von Covid-19 auf die körperliche und psychische Gesundheit, auf Wirtschaft, Klima und Verkehr verstehen zu können, müssen unterschiedliche Disziplinen gemeinsam forschen.

Dafür benötigen Forscherinnen und Forscher Zugriff auf Daten, die frei zugänglich und möglichst einheitlich formatiert sind. Gleichzeitig ist es notwendig, die Daten sicher zu verwahren, um einen Missbrauch oder eine ungewollte Veröffentlichung zu verhindern. Diese Aufgabe soll durch den Aufbau einer Nationalen Forschungsdateninfrastruktur, kurz NFDI, bewältigt werden. 2016 hat der Rat für Informationsinfrastrukturen empfohlen, eine derartige Infrastruktur einzurichten. Die Initiative wurde daraufhin von der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) initiiert. Bund und Länder investieren seit 2019 bis 2028 jährlich etwa 90 Millionen Euro in das ambitionierte Projekt.

Bremer Forschungseinrichtungen an vier von neun Konsortien beteiligt

Um das ambitionierte Ziel einer gemeinsamen nationalen Infrastruktur für Forschungsdaten aller Disziplinen zu erreichen, wurden im ersten Schritt sogenannte Konsortien gegründet. Sie sind Zusammenschlüsse von Hochschulen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen und weiterer Akteure. Ihre Aufgabe ist neben der genannten Sicherung und Aufbereitung von Forschungsdaten die Anbindung und Vernetzung zu internationalen Initiativen wie der European Open Science Cloud. An vier der ersten neun Konsortien sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Bremen beteiligt. Die vier nennen sich NFDI4BioDiversity, NFDI4Health, NFDI4Ing und KonsortSWD. Sie decken die Bereiche Gesundheit, Ingenieurswesen und Sozial-, Verhaltens-, Bildungs- und Wirtschaftswissenschaften ab. Zu ihren Kernaufgaben gehören die systematische Organisation von Daten nach dem „FAIR Data“-Prinzip: Sie müssen „Findable, Accessible, Interoperable and Re-usable”, also auffindbar, zugänglich, interoperabel und wiederverwendbar sein.

Online-Diskussion über Herausforderungen der NFDI

Im Oktober 2020 beginnen die Konsortien mit ihrer Arbeit. Zu diesem Anlass lud die U Bremen Research Alliance, der Forschungsverbund der Universität Bremen und elf außeruniversitärer Forschungseinrichtungen, zu einer Online-Diskussion ein. Dabei ging es unter anderem um Fragen nach der Gefahr durch ein mögliches „Silodenken“, die Bedeutung von Datensicherheit und die Anbindung einer deutschen Infrastruktur an europäische Lösungen. Die Diskussion finden Sie hier als Video-Mitschnitt; die Audio-Datei ist auf der Webseite der U Bremen Research Alliance abrufbar. Das Fachgespräch bietet einen umfassenden Überblick in die Beweggründe, die Herausforderungen und die Planungen für die NFDI.

Mitschnitt der Online-Diskussion
@ Universität Bremen

Es diskutieren, moderiert von Jan-Martin Wiarda:

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