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Online-Talkreihe: Einfach mal die Welt verändern

Wie Bremer Wissenschaftler:innen mit ihren Themen große Spuren in der Welt hinterlassen haben

Uni & Gesellschaft

Ein Fernsehstudio, zwei Livestreams auf Deutsch und Englisch, jeweils drei prominente Gäste bei insgesamt vier Talks, und weltweit viele Zuschauer:innen – das sind die Zutaten zu einem höchst unterhaltsamen Gesprächsformat zum 50-jährigen Uni-Jubiläum. Raumfahrt, Afrika, Klimaschutz und Gründungsmythos sind die Themen der Talks, die ausloten sollen, was den besonderen Spirit der Universität Bremen ausmacht: eine unbekümmerte Beherztheit, die Welt verändern zu wollen – und den Erfolg dabei.

Kaum einer steht so sehr für diesen Pioniergeist wie der Raumfahrtingenieur Dr. Hans Königsmann. Er denkt groß – und zwar ganz groß. „Ich mache mir schon Gedanken darüber, ob unsere Erde in Millionen Jahren noch ein sicherer Ort für die Menschen ist, und was das für uns heute bedeutet“, sagt er. Königsmann darf so denken. Er muss so denken. In den vergangenen zehn Jahren hatte er, als Vizepräsident von Elon Musks SpaceX und Chefingenieur für die Raketenstarts des Unternehmens, einen der Top-Jobs dieser Welt. Was Königsmann umtreibt, ist nachhaltige Raumfahrt, wie Raketen wiederverwendet und Kosten dramatisch gesenkt werden können, wie wir dem Ziel, das Universum zu erforschen, schneller näherkommen können. Königsmann ist Alumnus, also Absolvent der Universität Bremen, und hat hier am Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologien und Mikrogravitation (ZARM) promoviert. Bekannt ist das ZARM den meisten Bremer:innen durch sein größtes Labor, den Fallturm. Auch so ein Geschichte. Einzigartig in Europa. Geprägt von Neugier und Tatendrang.

„Nach den Sternen greifen“ heißt der erste Online-Talk, der am Mittwoch, 17. November 2021, um 18 Uhr stattfindet. Mit dabei Dr. Hans Königsmann, Professor Marc Avila, Direktor des ZARM, Marco Fuchs, Chef von OHB SE – Bremens größtem Raumfahrtunternehmen – sowie Claudia Kessler, die sich für die erste deutsche Astronautin im All engagiert. Sie werden unter anderem darüber diskutieren, wann die ersten Menschen zum Mars fliegen werden und welche ethischen Fragen die Menschheit dabei beschäftigen sollte.

Gesellschaftliche Verantwortung der Wissenschaft als Credo

Vorbereitet hat die Talkreihe ein gemeinsames Team des Alumni-Vereins und der Universitätsleitung. Und dort war schnell klar, dass mit den Themen und der Auswahl der Gäste einem großen Publikum deutlich gemacht werden soll, welche beachtlichen Spuren die noch junge Universität und ihre Wissenschaftler:innen bereits in der Welt hinterlassen haben.

„Forschung und Lehre an der Universität Bremen waren immer geprägt von dem Bewusstsein einer großen gesellschaftlichen Verantwortung“, so der Rektor der Universität, Professor Bernd Scholz-Reiter. „Mit dieser Talk-Reihe spannen wir einen wunderbaren Bogen von dem, was die Universität in der Vergangenheit schon erreicht hat, und was sie heute auf höchstem international Niveau leistet, und damit natürlich auch für den Wissenschaftsstandort Bremen.“

Dekolonialisierung als Forschungsschwerpunkt

So stand die Universität Bremen von Beginn an für Dekolonialisierung und eine neue Afrika-Politik. Das ist nicht selbstverständlich in einer Stadt, von der die Kolonisierung Namibias ausgegangen ist. Beispielhaft: In den 1980er Jahren entstand unter der Leitung des Völkerrechtlers Professor Manfred Hinz das „Namibia-Projekt“, mit dem die Geschichtsteile für die Schulbücher des unabhängigen Namibias neu geschrieben wurden. Die Entwicklung Afrikas steht bis heute im Fokus der Universität. Im Jahr 2100 wird der afrikanische Kontinent voraussichtlich rund 4,3 Milliarden Einwohner haben, fast sieben Mal so viel wie Europa. Die nächste Hightech-Revolution wird „Made in Africa“, sagen Wirtschaftsexpert:innen voraus. Der Globale Norden muss seine Beziehung zu Afrika neugestalten – aber wie? Darum geht es in dem Talk „Die Zukunft gehört Afrika“ am 29. November 2021 um 18 Uhr, bei dem unter anderem aus Bremens Partnerstadt Durban die Professorin Rozena Maart teilnehmen wird, vielfach ausgezeichnete Wissenschaftlerin und Schriftstellerin.

Alles andere als Rhetorik: Klima-Universität Bremen

Brisanz und Dringlichkeit zeichnen auch das Thema Klimaschutz aus. Die Bremer Alumna Anke Boetius ist dazu inzwischen eine der wichtigsten Stimmen, nicht nur in Deutschland. Die Meeresbiologin hat an der Universität Bremen promoviert, ist dort jetzt Professorin und leitet seit 2017 das Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) in Bremerhaven. In dem Talk „Schnell mal das Klima retten – aber wie?“ am 14. Dezember 2021 um 18 Uhr werden mit ihr weitere prominente Gäste diskutieren: der Fernsehmoderator Karsten Schwanke, der Klimaforscher Professor Manfred Fischedick, Direktor des renommierten Wuppertal-Instituts für Klima, Umwelt und Energie, und Frederike Oberheim von Fridays for Future, Bremer „Frau des Jahres 2020“.

Rund um das Thema Klima geht es im Talk am 14. Dezember 2021 um 18 Uhr bei Radio Bremen.
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Zum Abschluss der Reihe findet eine ebenfalls im Livestream übertragene Veranstaltung mit Publikum in der bremer shakespeare company statt, bei der Vertreter:innen der Gründergeneration über die Reformuniversität, ihre Konzepte und ihr Fortwirken in der Gegenwart diskutieren werden. Der Talk mit dem Titel „Wie alles anfing…“ findet am 20. Januar 2022 um 18 Uhr statt.

„Wir freuen uns sehr, dass so hochkarätige Gäste zugesagt haben. Das zeigt, welches Renommee die Universität Bremen und das Wirken ihrer Alumni inzwischen genießen. Mit Radio Bremen haben wir einen Partner, der für eine perfekte Übertragung sorgen wird“, so Alumniverein-Geschäftsführer Derk Schönfeld.

Die Talks werden von der bekannten Radio Bremen Journalistin Katrin Krämer moderiert, im „3nach9“-Fernsehstudio von Radio Bremen produziert und via Livestream ausgestrahlt. Für alle Talks wird es eine Simultan-Übersetzung ins Englische geben.

Online oder im Studio mit dabei sein:

Interessierte können sich für den Livestream anmelden oder auch als Gast für die Teilnahme im Radio Bremen Studio bewerben.

Weitere Infos und Anmeldung hier

Alle Termine auf einen Blick:

  1. November 2021: Nach den Sternen greifen
  2. November 2021: Die Zukunft gehört Afrika
  3. Dezember 2021: Schnell mal das Klima retten – aber wie?
  4. Januar 2022: Wie alles anfing…

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