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OPEN CAMPUS Behind the Scenes: Wer und was steckt eigentlich hinter dem Event?

up2date. hat Rebecca Grotheer vom zentralen Veranstaltungsmanagement der Uni Bremen interviewt, um zu erfahren, was im Hintergrund des Events alles so abläuft.

Campusleben

Seit 2013 findet alle zwei Jahre der OPEN CAMPUS an der Uni Bremen statt, der mittlerweile rund 20.000 Besucher:innen anzieht. Wie es zu dem Event kam, wer alles in die Organisation involviert ist und wie die Werte der Uni wie das Thema Nachhaltigkeit bei dem Event umgesetzt werden, erzählt uns eine der Organisator:innen Rebecca Grotheer im Interview.

Was ist der OPEN CAMPUS und für wen ist das Event?

Der OPEN CAMPUS ist eine große Open Air Veranstaltung, bei der wir alles, was die Uni so macht, nach draußen holen. Die Fachbereiche und Institute präsentieren sich in Pagoden und im Campus Park gibt es viele Mitmachaktionen und sogar einen eigenen Kindercampus. Zudem gibt es ein tolles Bühnenprogramm, spannende Vorträge und Führungen an interessante Orte der Uni, an die die meisten Menschen sonst nicht öffentlich Zutritt haben. Der OPEN CAMPUS richtet sich vom Programm an eine ganz durchmischte Zielgruppe. Er zieht immer viele Familien an, die mit ihren Kindern einen schönen Tag verbringen möchten. Wir merken aber auch, dass vermehrt Studieninteressierte zu dem Event kommen. Natürlich ist der OPEN CAMPUS auch immer ein Highlight für alle Universitätsangehörigen, die mit ihren Familien kommen und ihnen zeigen, was sie an der Uni so alles machen.

Wann und wie kam der erste OPEN CAMPUS 2013 eigentlich zustande?

Ich glaube der Anstoß kam damals von der ehemaligen Konrektorin für Internationales und Diversität, Frau Dr. Yasemin Karakaşoglu, die das Thema Internationalität an der Uni Bremen etwas mehr in den Fokus rücken wollte. Deswegen war das Motto von Anfang an auch „Welten öffnen – Wissen teilen“. Wenn man sich die Fotos von damals anschaut, war das wirklich noch ein ganz anderes Event. Es war ganz klein mit nur ein paar Zelten und ich meine es waren damals auch nur die Fachbereiche und ein oder zwei Institute dabei. Im Fokus stand dort ein eigener internationaler Campus, also ein kleiner gesonderter Bereich, wo sich die internationalen Communities an der Uni Bremen präsentiert haben. Über die Jahre hinweg hat sich das Event dann aber weiterentwickelt. 2015 hatten wir noch einen eigenen internationalen Campus mit dabei, aber 2017 hat sich das Konzept geändert, da sich das Thema Internationalität in die Pagodenstraße integriert hatte und die Veranstaltung auch insgesamt viel größer wurde. 2013 hatten wir knapp 12.000 Besucher:innen gezählt, 2015 und 2017 waren es schon circa 17.000 bis 18.000 und beim letzten OPEN CAMPUS waren es schon um die 20.000 Besucher:innen.

Ein paar weiße Pagodenzelte stehen auf den Rasenflächen neben den Straßenbahnschienen an der Bibliotheksstraße.
Der erste OPEN CAMPUS im Jahre 2013 war deutlich kleiner als das heutige Event.
© Harald Rehling / Universität Bremen

Wie lange bist du schon dabei?

Den ersten OPEN CAMPUS, den ich mitgemacht hatte, war der OPEN CAMPUS 2015, da war ich allerdings noch in meiner Ausbildung im Fachbereich Produktionstechnik - Maschinenbau & Verfahrenstechnik und habe die Pagode mitgestaltet. Den ersten OPEN CAMPUS, den ich als Mitarbeitende des zentralen Veranstaltungsmanagements vorbereitet habe war 2017, da ging es dann das erste Mal so richtig los für mich.

Wie früh beginnt ihr mit der Planung und wie aufwendig ist die Organisation so einer Großveranstaltung?

Wir starten immer direkt nach dem OPEN CAMPUS damit, das Datum für den nächsten OPEN CAMPUS in zwei Jahren zu fixieren. Wir müssen schauen, welches Wochenende wir im Juni nehmen, damit sich das Event möglichst nicht mit anderen Großevents in Bremen und umzu, wie zum Beispiel dem Hurricane Festival, überschneidet. Im Vorfeld müssen wir uns auch überlegen, ob und wie das Konzept umgestaltet werden soll. Rund eineinhalb bis ein Jahr im Voraus starten dann die ersten Gespräche und es werden die ersten großen Posten fix gemacht. Dies sind zum Beispiel die Bestellung des Mobiliars, der Zelte und die Terminhinterlegung bei der Security- und Technikfirma. Ein halbes Jahr im Voraus geht die Arbeit richtig für uns los. Dann beginnen wir in die Bereiche zu gehen, um nach dem Programm zu fragen, zu fragen wer Lust hat mitzumachen und es werden natürlich auch Detailfragen geklärt sowie Angebote eingeholt. Kurz vor den zwei Tagen des OPEN CAMPUS wird es für uns im Veranstaltungsteam dann besonders stressig, denn da müssen wir uns darum kümmern, dass die Zelte aufgebaut werden. Es muss immer jemand vor Ort und erreichbar sein. An den zwei Tagen des OPEN CAMPUS heißt es dann für uns laufen, viel laufen und einfach viel Koordination. Wir müssen schauen, welche Künstler:innen wann und wo ankommen und natürlich auch im Blick behalten, dass alles läuft.

Porträtfoto Rebecca Grotheer
Rebecca Grotheer ist Mitarbeiterin im zentralen Veranstaltungsmanagement der Uni Bremen und organisiert das Event seit 2017 mit.
© Matej Meza / Universität Bremen

Wie macht ihr das mit der Planung? Welche Gruppen sind in den Planungsteams involviert?

Im Grunde machen wir im Veranstaltungsmanagement alles von A bis Z, was zur Veranstaltung gehört, also alles was den Rahmen betrifft. Inhaltlich sind die Fachbereiche oder die Institute involviert und wir arbeiten auch immer ganz eng mit dem Referat Hochschulkommunikation und -marketing (KOMMA) für das Eventmarketing und mit dem Bereich Transfer zusammen, die sich um das Thema Sponsoring kümmern. Das ist so das Kernteam, in dem viele Absprachen im Vorfeld getätigt werden, in das wir Ideen reingeben, uns aber auch Ratschläge holen können. Es ist immer ganz schön, dass wir auch mal andere Meinungen bekommen und uns austauschen können.

Gibt es für diesen OPEN CAMPUS bestimmte Themen, die im Vordergrund stehen?

Ein Thema das den gesamten OPEN CAMPUS durchzieht ist das Thema Nachhaltigkeit. Dieses Thema spielt inhaltlich in viele Führungen auf dem Campus und Vorträge mit rein. Wir legen auch großen Wert darauf, das Thema bereits in der Organisation mitzudenken. Wenn wir zum Beispiel Druckprodukte bestellen, achten wir darauf, dass wir eine ökologische Option auswählen. Auch haben wir sehr stark darauf geachtet, dass alle unsere Gastronomiestände eine Mehrwegoption anbieten.

Ein weiteres Thema, das uns in der Organisation sehr wichtig ist, ist das Thema Barrierefreiheit. Wir haben an allen Pagodenzelten Rampen, so dass jede:r reinfahren kann, der:die nicht zu Fuß da ist. Zudem haben wir im Campuspark auf den Wiesen Zuwege mit Schwerlastplatten gelegt, so dass die Möglichkeit besteht, dort mit einem Rollstuhl zu fahren. Wir appellieren aber auch an die Bereiche, dass Besucher:innen berücksichtigt werden, die nicht sehen oder nicht hören können. Ein weiteres Thema welches wir in diesem Jahr neu dazu genommen haben und auf das wir Wert legen möchten, ist das Thema Awareness. Die Arbeitsstelle gegen Diskriminierung und Gewalt – Expertise und Konfliktberatung hat uns bei dem Thema gut beraten können. Wir werden Plakate aufhängen, die darüber informieren, an wen man sich wenden kann, wenn man sich auf dem Event nicht wohl fühlt oder Hilfe braucht. Unsere Hilfskräfte, die man an den OPEN CAMPUS T-Shirts gut erkennen kann, sowie die Security und das Gastronomiepersonal können jederzeit angesprochen werden.

Wer entscheidet eigentlich, wie das Bühnenprogramm aussieht?

Das ist eigentlich so, dass wir zuerst bei uns im Team brainstormen und überlegen, was wir glauben, was gut ankommt und dann stellen wir ein paar Künstler:innen zusammen. Auch haben wir uns in diesem Jahr mit Bremen Next ausgetauscht, die ein paar Vorschläge reingegeben haben. Mit unseren Vorschlägen gehen wir dann in die Planungsrunde und gucken mit mehreren Personen noch einmal, ob alle Zielgruppen und alle Geschmäcker abgedeckt werden. Die finale Entscheidung wird dann gemeinsam getroffen.

Was war dein persönliches Highlight bisher auf dem OPEN CAMPUS und worauf freust du dich besonders in diesem Jahr?

Eigentlich sind meine Highlights immer die Konzerte abends, das hat irgendwie eine ganz besondere Atmosphäre. Wenn man als Organisatorin zudem die Möglichkeit hat, überall hinzugehen und sich auch Backstage oder vorne im Bühnengraben aufhalten darf, dann ist das schon echt ein sehr cooles Gefühl.

Weitere Informationen

Zum Programm des OPEN CAMPUS

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