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Damals: Orientierungslos im GW2

Willkommen im Labyrinth: Als das Gebäude 1973 eröffnet wurde, hatte man sich noch nicht auf ein Wegweisungssystem geeinigt

Campusleben

Bei der Planung für die neue Bremer Universität hatte niemand an ein Orientierungssystem für die Innen- und Außenbereiche gedacht. Deshalb stand bei jedem Neubau auf dem Campus die Frage der Wegeführung neu im Raum. 1972/73 galt es eine Lösung für das GW2 zu entwickeln.

Die Architektengemeinschaft Schmidt-Müller-Glade schlug vor, für die „Führung im Gebäude“ einen externen Berater einzuschalten. Mangels finanzieller Mittel bat die universitäre „Planungsgruppe GW2“ die Architekten jedoch, selbst „Vorschläge in dieser Hinsicht zu machen.“ Diese entwickelten daraufhin ein Farb- und Orientierungssystem, von dem zumindest das Farbkonzept im Innenbereich umgesetzt wurde.

Das Farbsystem sollte auch der Orientierung im Großraum Arbeitslehre/Politik im Erdgeschoss des GW2 dienen. Auf einer Fläche von 3.000 Quadratmetern war hier ein Nebeneinander von Lehre, Beratung, Forschung und Verwaltung geplant. Gruppen- und Einzelarbeitsplätze wurden nur durch mobile Stellwände voneinander getrennt. Anhand von Farbflächen an den Betonstützen sollten sich Studierende, Lehrende und Verwaltungspersonal in dem Raum zurechtfinden.

Durchnummerierung der Arbeitsplätze?

Diese Lösung hielten die beteiligten Planungsgremien allerdings nicht für ausreichend. Sie diskutierten zusätzlich die Vor- und Nachteile von Übersichtsplänen an den Eingängen oder auf Handzetteln, von Hinweisschildern an Schränken oder Decken sowie über eine Durchnummerierung der Arbeitsplätze, die jedoch niemanden „sichtbar zur Nummer abstempeln“ sollte.

Planung vor fast 50 Jahren: Konzept und Skizzen von Architekt Felix Uhlig für die Beschilderung des GW2.
© Felix Uhlig

Parallel zu diesen Planungen und in Abgrenzung zum System im GW1 erarbeitete die Bauabteilung ein Konzept für die Nummerierung der Räume im GW2, das auch die Möglichkeit der flexiblen Aufteilung berücksichtigte. Farbflächen und Türschilder waren bei der Eröffnung des Gebäudes im Oktober 1973 angebracht, doch über ein weitergehendes Wegweisungssystem war keine Einigung erzielt worden. Entsprechend orientierungslos irrten die Studierenden durch die Gänge.

Orientierungshilfe für GW2-Geschädigte

Der AStA versuchte mit einer „Orientierungshilfe für GW2-Geschädigte“ Abhilfe zu schaffen:

„Nicht nur für Studienanfänger wird der Semesterbeginn in diesem Jahr zu einer harten Geduldsprobe werden: Trotz Teppichboden, Großraum und farblicher Orientierungshilfen für das Unterbewusstsein […] wird der GW2-Neubau manche noch lange als drohendes Beton-Labyrinth verfolgen. Um Euch zu helfen, wenigstens die Räume zu finden, an denen Ihr weiterfragen könnt, haben wir in Skizzen die drei Ebenen des Neubaus dargestellt (ohne Gewähr!).“

Erst 1980, nachdem auch der Großraum wieder aufgelöst worden war, wurde im GW2 die endgültige Innenwegweisung festgelegt. Vorbild nicht nur für dieses Gebäude war nun das von dem Architekten Felix Uhlig für das NW2 entwickelte System.

Neues Leitsystem sorgt für mehr Durchblick

Die Orientierung fiel und fällt dennoch schwer. Verwirrung entsteht im GW2 vor allem, weil jede Ebene räumlich anders aufgeteilt ist und sich die 4. Ebene nur über zwei der vier Treppen- und Aufzugstürme erreichen lässt. Seit einiger Zeit sorgt jedoch ein neues Leitsystem für mehr Durchblick. Die Schilder in roter Schrift auf weißem Grund sowie eine verbesserte Ausleuchtung der Flure führen die Besucherinnen und Besucher nun in den meisten Fällen zum angestrebten Ziel.

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