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Universität und Gesellschaft

Daten und Fakten zu 50 Jahre Universität Bremen. Teil 4: Universität und Gesellschaft.

Uni & Gesellschaft

2021 wird die Universität Bremen 50 Jahre alt. Vieles hat sich seit 1971 verändert. Doch bis heute hat sich die Universität bewahrt, was sie seit fünf Jahrzehnten auszeichnet: Sie ist offen für alle. Wir werfen einen Blick zurück auf die beeindruckende Entwicklung der Universität Bremen. Anhand von Zahlen und Fakten zeigen wir, wie aus einem mutigen Reformprojekt mit 459 Studierenden in nur fünf Jahrzehnten eine der forschungsstärksten europäischen Hochschulen mit mehr als 19.000 Studierenden wurde.

Seit ihrer Gründung übernimmt die Universität Bremen Verantwortung für die Gesellschaft und arbeitet an drängenden Fragen der Zeit.

Sie ist Impulsgeberin und Ideenschmiede für wirtschaftliche sowie gesellschaftliche Themen. Ihre Aufgabe ist es, Wissen zu schaffen und in die Gesellschaft zu vermitteln. Als wichtiger Motor für die Region kooperiert sie mit bedeutenden regionalen und internationalen Einrichtungen. In der Ausbildung von Fachkräften hat sie eine herausragende Bedeutung. Ihre Absolvent:innen tragen dazu bei, die Wirtschaft und Gesellschaft voranzubringen. Sie ist weltoffen und legt Wert auf eine offene und herzliche Willkommenskultur.

Bitte beachten:

Weil die Corona-Pandemie manche Zahlen für 2020 verzerrt, stammen die aktuellsten Daten in einigen Grafiken aus dem Jahr 2019.

Kritischer Geist

Die Studierenden und Lehrkräfte, die in der Gründungsphase an die Universität Bremen kamen, waren jung, kritisch und reformfreudig. Offene Diskussionen, Kritik und kreative Proteste prägen die Universität und das Land Bremen bis heute, beispielsweise die Klimabewegung Students for Future, die das Ziel hat, dem Anliegen von Fridays for Future mehr Gehör zu verschaffen und die Politik dazu aufzufordern, stärkere Maßnahmen gegen die Klimakrise zu treffen. 2021 setzten sich Angehörige der Universität gegen drohende landesweite Kürzungen im Wissenschaftshaushalt ein.

Im Protest vereint: 2007 legte die Politik den Hochschulentwicklungsplan V vor, der für die Universität starke finanzielle Einschnitte und Studienfachschließungen bedeutete. Am 8. Mai 2007 kam es zu einer Großdemonstration mit 6.000 Studierenden, Mitarbeitenden und Professor:innen sowie der Universitätsleitung.

© GfG / Universität Bremen

Die Klimauniversität

Die Universität ist engagiert in der Klima- und Umweltforschung. Als einzige deutsche Universität hat sie etwa 2020 den weltweiten Verbund „International Universities Climate Alliance“ (IUCA) mitgegründet – eine Gemeinschaft aus 35 Universitäten, die in der Klimaforschung auf globaler Ebene führend sind. Auch auf dem Campus ist der Klima-Universität Nachhaltigkeit wichtig. So bezieht sie etwa ihren gesamten Energiebedarf aus Ökostrom.

Die Uni produziert eigenen, klimaneutralen Strom: Im Jahr 2020 wurden 360.000 kWh Ökostrom von sechs Fotovoltaikanlagen mit über 700 kWp zur Verfügung gestellt.

© GfG / Universität Bremen

Webseite UNIVERSITIES FOR CLIMATE

Willkommenskultur und Weltoffenheit

Eine herzliche Willkommenskultur und Weltoffenheit sind an der Universität Bremen seit vielen Jahrzehnten Programm. Dabei bietet sie auch politisch Verfolgten Schutz. Mitten im „Kalten Krieg“ wurde etwa die Forschungsstelle Osteuropa an der Universität (FSO) als „sicherer Hafen“ für Dokumente des Samisdat – Untergrundliteratur – aus Osteuropa gegründet. Zudem war sie eine wichtige Anlaufstelle für Dissident:innen. Die FSO ist heute ein Ort, an dem der Ostblock und seine Gesellschaften mit ihrer spezifischen Kultur aufgearbeitet sowie die gegenwärtige Entwicklung in der postsowjetischen Region analysiert werden.

© GfG / Universität Bremen

Webseite Forschungsstelle Osteuropa

Brücken in die Welt

Die Universität Bremen schloss ein Abkommen mit dem US-amerikanischen Dickinson College in Pennsylvania ab. Es ist eine der ältesten Partnerschaften der Universität Bremen in den USA. Und sie sind bis heute eng miteinander verbunden. Wer über den Campus geht, sieht als Zeichen dieser außergewöhnlichen Beziehung die signalroten Sitzmöbel: die Dickinson Chairs. Baugleiche Modelle stehen auf dem Campus des Dickinson College.

Die Universität gewinnt ausgesuchte Expert:innen aus aller Welt für die „U Bremen Excellence Chairs“. Diese besonders ausgestatteten Gastprofessuren forschen über mehrere Jahre eng mit Kolleg:innen der Universität Bremen an speziellen Fragen der einzelnen Fachgebiete.

© GfG / Universität Bremen

YUFE bringt Europa zu Dir

Die Universität Bremen hat sich ihren Pioniergeist bewahrt: Knapp 50 Jahre nach ihrer Gründung gestaltet sie mit neun anderen Universitäten und vier nicht akademischen Partnern eine der ersten Europäischen Universitäten. Young Universities for the Future of Europe (YUFE) steht für einen radikalen Wandel in der europäischen Hochschulbildung und hat sich das Ziel gesetzt, eine junge, nicht elitäre, offene und integrative Europäische Universität zu etablieren.

© GfG / Universität Bremen

Webseite YUFE - Young Universities for the Future of Europe

Wirtschaftsfaktor Universität

Die Universität Bremen ist zuallererst eine wissenschaftliche Einrichtung. Daneben ist sie aber auch ein Wirtschaftsfaktor, der insbesondere in die Stadt und das Land Bremen sowie die Metropolregion Nordwest hineinwirkt.

© GfG / Universität Bremen

Transfer in die Gesellschaft

Ob künstliche Intelligenz, Corona-Pandemie oder Klimawandel: Wissenschaftler:innen sind mit ihrer Expertise gefragt – in der Politik, in den Medien, in Wirtschaft, Industrie und vielen anderen Bereichen.

Ein aktuelles Projekt, in dem Forschung und Industrie kooperieren, ist der DIGITAL HUB Industry: Hier entsteht ein Ort im Technologiepark Bremen, in dem Industrie und Forschung gemeinsam an drängenden Fragen der Zeit arbeiten, wie etwa der künstlichen Intelligenz.

© GfG / Universität Bremen

Webseite DIGITAL HUB INDUSTRY Bremen

Webseite BRIDGE

Gut vernetzt in der Region

Sichtbare Forschungsstärke: U Bremen Research Alliance

Bremen ist das Bundesland mit der höchsten Dichte an überregionalen Forschungseinrichtungen pro Einwohner:in. In der U Bremen Research Alliance wird die Kooperation der Universität Bremen mit zwölf Instituten der Bund-Länder-finanzierten außeruniversitären Forschung weltweit sichtbar.

Kooperation in allen Bereichen ist seit 50 Jahren der Schlüssel der Universität zum Erfolg.

Kurze Wege, kluge Köpfe: Technologiepark Bremen

Ende der 1980er-Jahre: Der Schiffbau und die Fischerei sind in der Krise. Die Universität will neue Impulse setzen und macht sich für einen Technologiepark stark.

Wahrzeichen: Der 146 Meter hohe Fallturm des ZARM – Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation – ist ein in Europa einzigartiges Großlabor. Er zieht internationale Wissenschaftler:innen an, die hier Experimente unter Bedingungen der Schwerelosigkeit durchführen können.

© GfG / Universität Bremen

Eine Universität für alle

Mit der Universität hat sich Bremen zu einem wichtigen Wissenschaftsstandort entwickelt. Davon profitiert die ganze Stadtgesellschaft. So bietet die Universität Angebote für alle Interessierten. Ein Beispiel ist die Kinder-Uni. „Warum ist das Meer salzig?“, das war 2005 der Auftaktvortrag. Seitdem erklären Forscher:innen der Universität Bremen Kindern anschaulich, was sie an ihrem Fachgebiet begeistert. Früh für Wissenschaft zu interessieren – das ist das Ziel der Kinder-Uni.

Seit 2019: Spannende Geschichten aus der Bremer Universität erzählt die Kinderbuch-Reihe „Finja forscht“. Das Besondere: Alle Wissenschaftler:innen, die in den Büchern vorkommen, gibt es wirklich.

© GfG / Universität Bremen

Webseite Bremer Kinder-Uni

Stiftung der Universität Bremen

2009 schenkten die „unifreunde“ ihre Stiftung der Universität Bremen. Seitdem hat die „Stiftung der Universität Bremen“ ihr Kapital mehr als vervierfacht. Sie betreut inzwischen fünf Treuhandstif-tungen. Bis heute haben die sechs Stiftungen zusammen 360.000 Euro für wissenschaftliche Projekte bereitgestellt. Seit 2011 gehört das Deutschlandstipendien-Programm des Bundes zu ihren Förderprojekten. Gemeinsam mit weiteren Stiftungen, Unternehmen und Privatpersonen haben sie in den vergangenen zehn Jahren über 1.100 talentierten Studierenden ein Stipendium ermöglicht.

© GfG / Universität Bremen

Webseite Deutschlandstipendiat

Wichtige Botschafter:innen

Für die Universität Bremen sind ihre Alumni und Alumnae wichtige Partner:innen. Es sind hochkarätige Wissenschaftler:innen sowie Fach- und Führungskräfte aus allen Teilen der Welt. Seit 2015 gibt es die sogenannten Research Ambassadors. Sie sind weltweit wichtige Botschafter:innen für die Universität Bremen und werben für sie und die hier geleistete Forschungsarbeit.

© GfG / Universität Bremen

Webseite Alumni der Universität Bremen e.V.

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