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Schluss mit dem ewigen Aufschieben: Strategien gegen Prokrastination

Studentin Olivia teilt ihre Tipps zur Arbeitsorganisation

Lehre & Studium

Den Stundenplan zusammenstellen und selbst entscheiden, wann man lernt – das Studium bietet Studierenden viele Möglichkeiten für die individuelle Planung. Alles selbst zu organisieren, kann jedoch fürs Zeit- und Selbstmanagement herausfordernd sein.
Während des Semesters kommen zum Beispiel Seminaraufgaben, Klausurvorbereitungen, Abgabetermine und die Freizeitgestaltung zusammen. Da kann es schon mal schwierig werden, den Überblick zu behalten. Schnell verfällt man da ins Prokrastinieren, schiebt also Aufgaben vor sich hin. Olivia Cormann macht ihren Zwei-Fach-Bachelor in English-Speaking Cultures und Kunst-Medien-Ästhetische Bildung an der Universität Bremen und schreibt gerade ihre Bachelorarbeit. Mit up2date. teilt sie ihre Erfahrungen und gibt Tipps, wie sie sich im Studium gut organisiert hat.

1. Am besten lernt es sich außer Haus

Wenn ich zuhause lerne, ist es für mich schwierig, Arbeit und Freizeit klar voneinander zu trennen. Gerade im eigenen Zimmer lassen sich unzählige Ablenkungen finden, die mich vom Lernen abhalten. Mir hat es sehr geholfen, als ich angefangen habe, zum Lernen häufiger in die Bibliothek zu gehen. Aber es muss nicht immer die Stille der SuUB sein. Oft hilft schon der Ortswechsel an sich und ein nettes Café tut es auch. Zum Beispiel hat es einer Freundin von mir geholfen, Uni-Arbeit wie einen Job zu behandeln, indem sie sich einen festen Arbeitsplatz gesucht hat und ausschließlich dort lernt.

2. To-Do-Listen

Manchmal fühlt es sich an, als würde alles auf einmal auf mich zukommen. Für den einen Kurs müssen noch zwei Texte gelesen werden, da noch eine Abgabe fertig geschrieben werden und zur Arbeit muss ich auch noch. Solche Phasen kommen im Studium häufiger mal vor. Mir hilft es dann, To-Do-Listen zu erstellen, um den Überblick zurückzugewinnen. Alles aufgelistet zu sehen, verhindert auch, dass der Gedanke an die anstehenden Aufgaben zu überwältigend wird. Für die weitere Planung mache ich es so, dass ich die To-Dos nach Wichtigkeit ordne. Was muss als erstes fertig werden? Was hat noch ein bisschen Zeit?

3. Große Aufgaben in kleine unterteilen

Bei mir persönlich ist der größte Auslöser für Prokrastination, wenn sich die Aufgaben so groß anfühlen, dass ich nicht weiß, wo ich beginnen soll. Dabei hilft mir, die Aufgaben von der To-Do-Liste in kleinere Häppchen aufzuteilen, die konkret formuliert sind. Zum Beispiel nutze ich dafür die sogenannte SMART-Methode. Damit setze ich mir Ziele, die messbar, attraktiv, realistisch und terminiert sind. Die Psychologischen Beratungsstelle des Studierendenwerks Bremen hat auf ihrer Webseite auch noch andere Methoden und Techniken zur Arbeitsorganisation gesammelt.

4. Auch mal eine Pause einlegen

Dass man nicht mehrere Stunden am Stück komplett durch arbeiten kann oder sollte, ist klar. Nach etwa 50 Minuten nimmt nämlich die Konzentration ab. Eine kurze Pause hilft, um im Anschluss wieder effektiver zu lernen. Um mir die Planung ein bisschen einfacher zu machen, benutze ich deshalb gerne die Pomodoro-Technik. Das ist eine Zeiteinteilungsmethode, bei der du immer 25 Minuten arbeitest und anschließend 5 Minuten Pause machst. Nach vier Arbeitsintervallen, oder „Pomodoros“, legst du eine längere Pause von 20 bis 30 Minuten ein. Es gibt praktische Timer-Apps, die dir immer zu den Pausen Bescheid geben oder ‚Study-with-me‘ YouTube-Videos, die diese Methode benutzen.

5. Such dir Lernpartner:innen

Dieser Tipp hängt eng mit dem ersten zusammen. Um mich besser motivieren zu können, auch wirklich zum Lernen das Haus zu verlassen, verabrede ich mich am liebsten mit Freund:innen zum gemeinsamen Arbeiten. So habe ich gleich einen festen Termin, den ich nicht so einfach aufschieben kann und man motiviert sich auch noch gegenseitig.

Brauchst du noch mehr Tipps?

Wenn du noch mehr Unterstützung brauchst, kannst du dich an die Psychologische Beratungsstelle (PBS) des Studierendenwerks Bremen wenden. Hier gibt es eine ganze Liste an weiteren hilfreichen Tipps und Methoden, die dir im Studium unter die Arme greifen können. Dort kannst du dich aber auch persönlich beraten lassen oder an einer der Arbeitsstrukturierungsgruppen teilnehmen, in denen du gemeinsam mit anderen Studierenden Techniken für erfolgreiche Zeit- und Arbeitsplanung erlernen und anwenden kannst. Ebenfalls bietet die Studierwerkstatt regelmäßig verschiede Seminare zur Arbeitsorganisation an.

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