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So nachhaltig geht es auf dem Campus zu

An diesen Orten der Universität Bremen setzen sich Studierende, Mitarbeitende, Forschende und weitere Engagierte für ein gutes Miteinander von Mensch und Natur ein.

Campusleben / Nachhaltigkeit

Die Universität Bremen hat sich auf den Weg gemacht zum klimaneutralen Campus. Diverse Verbesserungen sind geplant: Beispielsweise ein Haltepunkt an der Bahnstrecke nach Hamburg, um die klimaschonende Anreise per ÖPNV zu erleichtern. Doch abseits dieser Großvorhaben gibt es schon heute jede Menge Orte zwischen GW1 und Sportturm, an denen Nachhaltigkeit in vielfältiger Weise gelebt und gefördert wird. Übrigens nicht nur ökologisch, sondern auch im sozialen Sinne. Unsere Fotostrecke gibt einen Überblick.

Die Uni Bremen zählt weltweit zur Spitze! Das vermeldete das Umweltmanagementsystem der Uni Bremen mit einem gewissen Stolz im Dezember 2022. Das Umweltmanagementsystem ist die Einrichtung innerhalb der Universität, bei der die Fäden in Sachen Umwelt, Klima und Nachhaltigkeit zusammenlaufen. Die News bezieht sich auf das UI GreenMetric World University Ranking, bei dem die Universität hervorragend abgeschnitten hat.

Das Ranking bewertet seit 2010 Strategien zur Verringerung des ökologischen Fußabdruckes in sechs unterschiedlichen Kategorien. Im Jahr 2021 nahmen etwa 1000 Universitäten und Hochschulen weltweit teil. Die Uni Bremen schaffte es auf Platz 9. Bezieht man nur die teilnehmenden Universitäten und Hochschulen aus Deutschland ein, liegt die Uni Bremen sogar auf Platz 2. Lediglich die Hochschule Trier konnte mit ihrem speziellen „Umwelt Campus Birkenfeld“ mehr Punkte erlangen.

Diese Topplatzierung im Vergleich mit anderen Hochschulen zeigt schon mal, dass Bremen in Sachen Nachhaltigkeit offenbar vieles schon richtig macht. Doch die up2date.-Redaktion wollte es genau wissen: Wo werden Nachhaltigkeit und Klimaschutz auf dem Bremer Campus konkret sichtbar? Mit Unterstützung der Umweltmanagerin der Universität, Dr. Doris Sövegjarto-Wigbers, haben wir unter anderem auf Grundlage der Umwelterklärung folgende Fotostecke zusammengestellt. Sie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Falls noch etwas fehlen sollte, bitte einfach eine Mail an up2date@uni-bremen.de schicken und wir prüfen, ob es aufgenommen werden kann.

Die Obstwiese hinter dem Sportturm
Bild 1/12 Die Obstwiese mit alten Sorten hinter dem Sportturm ist ein besonders anschaulicher Ort, an dem das Engagement für mehr Nachhaltigkeit auf dem Bremer Campus sichtbar wird. Doch die eigentliche Keimzelle des Themenbereichs „Umwelt, Klima und Nachhaltigkeit“ an der Uni Bremen liegt woanders, nämlich im Betriebshof in der Klagenfurter Straße. Hier ist das Umweltmanagementsystem der Universität beheimatet. Konkret sind hier die Büros der Umwelt- und Klimamanagerin Dr. Doris Sövegjarto-Wigbers und das neu geschaffene Nachhaltigkeitsbüro von und für Studierende zu finden. Die Universität Bremen war übrigens eine der ersten Hochschulen bundesweit, die sich die Themen „Umwelt, Klima und Nachhaltigkeit“ auf die Fahnen schrieb. Bereits 1996 wurde mit Professor Bernd Jastorff ein Umweltbeauftragter ernannt. 2004 errang die Universität Bremen als einer der ersten Hochschulen deutschlandweit das EMAS-Zertifikat – das Umweltmanagement-Gütesiegel der Europäischen Union.
© Felix Clebowski
Im Schullabor liegen einige Forschungsutensilien auf dem Tisch
Bild 2/12 Wie lässt sich ein eher abstraktes Thema wie „Nachhaltigkeit“ begreifbar machen? Am besten beim Experimentieren! Schüler:innen aller Klassenstufen kommen in den vielfältigen Schullaboren, die die Universität Bremen und verschiedene Bremer Forschungseinrichtungen auf und am Campus betreiben, hautnah mit der Forschung in Berührung. Häufig werden die Themen Umwelt, Klima und Nachhaltigkeit erlebbar gemacht – beispielsweise im MARUM Schullabor. Beim Thema “Globaler Wasserkreislauf” (Foto) experimentieren die Kinder beispielsweise, um die Eigenschaften von Wasser kennenzulernen. Sie erfahren, welchen Einfluss ein schützender Umgang mit der Ressource Wasser auf unser Leben hat.
© MARUM
Virtuelle Akademie Nachhaltigkeit
Bild 3/12 Wie der Name vermuten lässt, bietet die Virtuelle Akademie Nachhaltigkeit (VAN) Online-Lehrveranstaltungen zum Thema Nachhaltigkeit an. Das Besondere: Das Angebot richtet sich an alle Studierenden deutschlandweit und darüber hinaus. Es ist kostenlos und die Kurse werden im General Studies oder Wahlpflichtbereich in den bereits vorhandenen Studiengängen anerkannt. So macht die VAN Bildung für nachhaltige Entwicklung für Studierende aller Hochschulen zugänglich. Und leistet einen wichtigen Beitrag, das Ziel des UNESCO-Weltaktionsprogramms sowie die Nachhaltigen Entwicklungsziele der Agenda 2030 zu erreichen. Das Projekt ist 2011 gestartet und 2021 als wissenschaftliche Einrichtung der Universität Bremen verstetigt worden.
© Adobe Stock/Ermolaev Alexandr
Ein Rennwagen von Bremergy
Bild 4/12 Am biologischen Garten jenseits des Hochschulrings gedeihen in erster Linie die Pflanzen des Biologie-Fachbereichs. Doch nicht weit entfernt von den Gewächshäusern gibt es eine Garage, in der ein etwas anderer Wind weht. Die Garage ist das Refugium von Bremergy e.V., dem Formula Student Team der Universität Bremen und der Hochschule Bremen. Hier entwickeln und produzieren die Studierenden eigene Rennwagen, mit denen sie jedes Jahr im Sommer am größten internationalen Ingenieurswettbewerb der Welt teilnehmen, der Formula Student. Das Besondere: Der Rennwagen wird rein elektrisch angetrieben. Auf diese Weise kann ein nachhaltigerer Ansatz für den Rennsport realisiert werden. Das Foto zeigt ein älteres Modell eines solchen Rennwagens.
© Universität Bremen
artec Forschungszentrum Nachhaltigkeit
Bild 5/12 Das artec Forschungszentrum Nachhaltigkeit ist ein interdisziplinäres Zentrum der Universität Bremen. Wissenschaftler:innen aus verschiedenen Fachbereichen erforschen gemeinsam Fragen der Nachhaltigkeit und sozial-ökologischen Transformation. Ein Beispiel dieser vielseitigen Arbeit ist das Projekt „Biodiverse Cities“ (Foto) unter der Leitung von Professor Michael Flitner. Es zielt darauf ab, Maßnahmen zur Förderung der biologischen Vielfalt und zur Klimaanpassung im städtischen Umfeld zu beschleunigen. Als eine von insgesamt fünf Städten nimmt Bremen mit seinem Stadtteil Gröplingen am Projekt teil. Es werden „Nature Based Solutions“ mit Akteur:innen vor Ort entwickelt und in zwei Stadträumen pilothaft für die Umsetzung im Rahmen der Stadterneuerung vorbereitet.
© Michael Flitner/Universität Bremen
Zentrum für Umweltforschung und nachhaltige Technologien
Bild 6/12 Eine weitere Forschungseinrichtung mit dem Schwerpunkt Nachhaltigkeit liegt gleich nebenan, ebenfalls an der Leobener Straße: Das Zentrum für Umweltforschung und nachhaltige Technologien. Das UFT ist eine zentrale Forschungseinheit der Universität Bremen mit sieben Gruppen aus zwei Fachbereichen. Die Forschenden – darunter auch viele Studierende – untersuchen die komplexen Wechselwirkungen zwischen chemischen Substanzen und ihrem Lebensumfeld. Konkret entwickeln sie nachhaltige Prozesse von der Abwasserreinigung bis zur Gestaltung von Energiesystemen. Darüber hinaus forschen Wissenschaftler:innen und Studierende in sehr vielen weiteren Bereichen der Universität Bremen zum Thema Klima, Umwelt, Nachhaltigkeit – beispielsweise auf Ebene der Fachbereiche.
© Harald Rehling/Universität Bremen
Campus goes Biodiverse, Campus-Park und weitere Grünflächen
Bild 7/12 Wer über den Bremer Campus schlendert, sieht vielerorts Wiesen mit hohem Bewuchs, in denen es summt krabbelt und brummt. Hinter diesen „wilden Wiesen“ steckt das 2019 gestartete Projekt „Campus goes Biodiverse“. Den Aktiven, darunter vor allem Studierende, aber auch einige Wissenschaftler:innen der Universität Bremen, geht es um ein alternatives Grünflächenmanagement auf dem Campus. Die Biodiversität wird aktiv gefördert, indem die ausgesuchten Flächen nicht mehr so häufig gemäht werden. Wie sich die Wiesen seit 2019 verändert haben und was das für die Artenvielfalt auf dem Campus bedeutet? Das können Interessierte im Projektblog nachvollziehen.
© Stefano Pinto
Green IT Housing Center
Bild 8/12 In einem grauen Klotz, mitten auf dem Campus in der Leobener Straße, befindet sich das technische Herzstück der Universität Bremen: Das Green-IT Housing-Center. Mit der Entstehung des Housing-Centers 2014 wurde die Informationstechnologie der Universität Bremen an einem Ort vereint, um so Kosten und Energie zu sparen. Gekühlt wird in den kalten Jahreszeiten mithilfe der Außenluft. Nur in den Sommermonaten muss ersatzweise auf eine Absorptionskälteanlage in der Energiezentrale zurückgegriffen werden, die aus Abwärme der städtischen Müllverbrennungsanlage Kälte erzeugt. Insgesamt ist die Kühlung, die einen beträchtlichen Teil des Energieverbrauchs von Rechenzentren ausmacht, damit sehr kosten- und CO2-effizient.
© Matej Meza / Universität Bremen
Uni Bremen Solar eG, auf diversen Gebäuden: VWG, FVG, SuUB, Mensa, UFT, GW1
Bild 9/12 2011 nahm die UniBremenSOLAR eG ihre erste Photovoltaikanlage auf dem Campus der Bremer Universität in Betrieb. Die von Mitarbeiter:innen und Studierenden der Universität getragene Genossenschaft baute seitdem fünf weitere Anlagen auf. Seit Inbetriebnahme der ersten Anlage haben diese insgesamt etwa 4000 Tonnen des klimaschädlichen Treibhausgases CO2 eingespart. Zum Vergleich: Ein Langstreckenflug von Frankfurt nach Sydney verursacht rund 5,5 Tonnen CO2-Ausstoß. 4000 Tonnen CO2 entsprechen also mehr als 700 dieser Flüge.
© Detmar Schmoll/Universität Bremen
Eine Frau vor dem Familienservicebüro
Bild 10/12 Mitten auf dem Boulevard findet sich das Familienservicebüro der Universität Bremen. Die Mitarbeiter:innen bieten für alle Beschäftigten und Studierenden mit Familienaufgaben eine Erstberatung an. Wenn eine Studentin schwanger ist, kann sie das zum Beispiel anzeigen und hat damit Anspruch auf Mutterschutz – das schützt Mutter und Kind. Wer Kinder hat oder eine nahestehende Person pflegt, bekommt im Familienservicebüro ebenfalls konkrete Hilfen für eine bessere Vereinbarkeit von Care-Aufgaben und Beruf beziehungsweise Studium. Auf diese Weise steht die Universität ihren Mitarbeitenden und Studierenden auch im Sinne einer sozialen Nachhaltigkeit zur Seite.
© Matej Meza / Universität Bremen
ADE, GW2
Bild 11/12 Dass die Universität Bremen sich auch im sozialen Sinne um mehr Nachhaltigkeit auf ihrem Campus bemüht, wird in einer weiteren Einrichtung sichtbar: Der Arbeitsstelle gegen Diskriminierung und Gewalt, kurz ADE. Im vierten Stock des Gebäudes GW2 steht ein mehrköpfiges Beratungsteam sowohl Studierenden als auch Mitarbeitenden der Universität, der Hochschulen und der Kernverwaltung des Bremischen Öffentlichen Dienstes zur Verfügung. Sie beraten, qualifizieren und unterstützen auf individueller und institutioneller Ebene im Konflikt- und/oder Diskriminierungsfall. Die Universität Bremen war 1993 eine der ersten Unis bundesweit, die solch eine zentrale Anlaufstelle für dieses Themenfeld einrichtete.
© Harald Rehling / Universität Bremen
Studierendenwerk
Bild 12/12 Wer länger oder sehr regelmäßig auf dem Campus unterwegs ist, möchte in der Regel auch etwas essen oder trinken. Dafür ist das Studierendenwerk Bremen mit seinem vielfältigen kulinarischen Angebot zuständig. Im Sinne der ökologischen Nachhaltigkeit stehen in den Mensen und Cafeterien die Themen regionale Produktion, Müllvermeidung und ein umfangreiches vegetarisches und veganes Angebot ganz oben auf der Agenda. Auch im sozialen Sinne wird der Nachhaltigkeitsgedanke gepflegt: Kinder von Studierenden essen bis zum vollendeten sechsten Lebensjahr in der Mensa kostenlos. Zudem gibt es sogenannte Freitische, an denen bedürftige Studierende Gutscheine für die Mensen und Cafeterien des Studierendenwerks Bremen erhalten können.
© Matej Meza / Universität Bremen

Weitere Informationen zu denen in der Fotostrecke dargestellten Einrichtungen:

Webseite Umweltmanagement

Webseite Nachhaltigkeitsbüro/Green Office

MARUM Schullabor

Virtuelle Akademie Nachhaltigkeit

Bremergy

Projekt “Biodiverse Cities”

artec Forschungszentrum Nachhaltigkeit

Zentrum für Umweltforschung und nachhaltige Technologien

Projekt „Campus goes Biodiverse“

Green-IT Housing Center

UniBremenSOLAR eG

Familienservicebüro

Arbeitsstelle gegen Diskriminierung und Gewalt(ADE)

Studierendenwerk Bremen

Themenmonat Nachhaltigkeit

Seit ihrer Gründung 1971 steht die Uni Bremen für gesellschaftliche Verantwortung. Klimaschutz und Nachhaltigkeit sind grundlegende Leitprinzipien der Universität: in Forschung, Lehre und Betrieb. Im Onlinemagazin up2date. der Uni Bremen steht im Mai das Thema Nachhaltigkeit daher im Fokus. Der Themenmonat beleuchtet aktuelle Projekte, Fragen und Herausforderungen.

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