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50 Jahre Uni Bremen: Geschichte in die Öffentlichkeit bringen

Anlässlich des Jubiläums haben sich Studierende der Public History die Geschichte der Uni erarbeitet und posten unter anderem historische Ereignisse über Twitter.

Lehre & Studium

Über den Jubiläumsfonds hat Dr. Thekla Keuck ein Projekt eingereicht, das sie im Wintersemester 2020/21 mit ihren Studierenden umgesetzt hat: Zwölf Objektgeschichten sind in Kalenderform erschienen – analog und digital. Angeboten hat die Historikerin bereits mehrere Seminare, die sich mit der 50-jährigen Geschichte der Universität Bremen und neuen Vermittlungsformaten befassen. Das eröffnet auch andere Perspektiven für Studierende. Die Ergebnisse können über den Twitter-Kanal „50 Jahre Uni Bremen“ (@unibremen50) sowie unter dem Jubiläums-Hashtag #UniBremen50 verfolgt werden.

Innerhalb des Masters Geschichte haben die Studierenden die Möglichkeit, sich auf „Geschichte in der Öffentlichkeit – Public History“ zu spezialisieren. Der Studienschwerpunkt zeichnet sich durch einen starken Praxisbezug aus. Um die Universitätsgeschichte öffentlichkeitswirksam zu präsentieren, plante die Historikerin Thekla Keuck ab dem Sommersemester 2019 ein mehrsemestriges Lehr- und Lernprojekt. Das Ziel: Studierenden multimediale Vermittlungsformen nahezubringen, um die wissenschaftsgeschichtlichen Inhalte an eine heterogene Öffentlichkeit zu kommunizieren. Thekla Keuck verfolgt dabei das Konzept des forschenden Lernens. Sie war gespannt auf die Ideen der Studierenden. Was würden sie entwickeln, wenn sie die Chance bekämen, das Jubiläum mitzugestalten?

Universitätsgeschichte(n) präsentieren

„Zu Beginn war eine der Fragen, wie Studierende Objekte, die Universitätsgeschichte erzählen, präsentieren möchten: Welche Art von Text werden sie wählen? Welche Objekte interessieren sie überhaupt? Diese Fragen haben wir im Seminar gemeinsam erörtert“, erzählt die Geschichtsdozentin. Ausgehend von Objekten wie Dokumente, Gegenstände oder Bilder, die sich die Studierenden beispielsweise aus der Geowissenschaftlichen Sammlung oder dem Universitätsarchiv aussuchten, haben sie die Geschichte der Uni im Hinblick auf das Jubiläum in analogen wie digitalen Medien aufbereitet. Entstanden ist daraus jetzt ein Kalender mit zwölf Objektgeschichten, der über den Projektfonds „50 Jahre Universität Bremen“ gefördert wurde, sowie eine Website mit den einzelnen Kalendergeschichten, die die Studierenden redaktionell erarbeitet haben. Mit Geschichten von Menschen und Ereignissen lassen sie die Historie der Universität Bremen lebendig werden.

Digitale Geschichte schreiben

Das erste „Corona-Semester“ hat dann den ursprünglichen Plan von Keucks mehrsemestrigem Projekt leicht abgewandelt. Plötzlich stand die digitale Vermittlung von Geschichte im Vordergrund. Und so sind die Studierenden des Seminars „Universitätsgeschichte schreiben in Zeiten von Corona“ im Sommersemester 2020 selbst zu Zeitzeug:innen und Chronist:innen geworden.

Historisch twittern

Thekla Keuck hat im vergangenen Jahr die Vorzüge der digitalen Lehre für sich entdeckt und eine Reihe von Fortbildungen gemacht, in denen sie wichtige Impulse für ihre digitalen Seminarkonzepte erhielt. „Ich war sehr inspiriert; bei den Studierenden habe ich, was das digitale Präsentieren angeht, eine deutliche Qualitätssteigerung bemerkt.“

Auf dem Twitter-Account „50 Jahre Uni Bremen“ (@unibremen50) posten Studierende Objektgeschichten zum Uni-Jubiläum.
© Universität Bremen

Ihr Ziel, Geschichte über die Sozialen Medien erlebbar zu machen, hat sie im Wintersemester 2020/21 mit dem Seminar „Universitätsgeschichte twittern“ umgesetzt. Der daraus hervorgegangene Twitter-Account „50 Jahre Uni Bremen“ wird von den Studierenden auch über das Seminar hinaus gepflegt: Über den gesamten Zeitraum des Jubiläumsjahres twittern sie regelmäßig ihre Recherche-Ergebnisse. Zu finden sind alle Jubiläumsbeiträge auch unter dem Hashtag #UniBremen50.

Weg von Hausarbeiten, rein in die Öffentlichkeit

Eine, die von diesem Seminarkonzept besonders profitiert hat, ist Eva Voßhans. Die 25-Jährige, die in diesem Sommersemester ihr Masterstudium beendet, hat vier Seminare von Thekla Keuck besucht. „Im Sommersemester 2020 lernten wir ganz praktisch, welche Wege Geschichtsforschung in der Digitalisierung gehen kann – und wurden ja durch die Corona-Situation selbst zu Zeitzeug:innen“, erzählt die Studentin, der die Seminare auch neue berufliche Perspektiven eröffnet haben. „Mich hat all dieser Input in meiner Arbeitsweise weitergebracht, da ich nun historische Quellen, ob schriftlich oder haptisch, nicht mehr nur als ,staubigen‘ Untersuchungsgegenstand sehe, sondern mir Gedanken mache, wie ich ihn präsentieren kann. Und es öffnete mir die Tür zur Arbeit in einer Geschichtsagentur, von der ich vorher nicht einmal wusste, dass es sie gibt.“ Mit der Präsentation von Geschichte in der Öffentlichkeit möchte sie sich weiterhin auch gerne beruflich beschäftigen.

Mehr

Die einzelnen Kalenderblätter sind auf der Projektseite der Bremer Public History zu finden.

Außerdem verlosen wir zehn Exemplare des Kalenders: Schreibt einfach bis zum 9.5.2021 eine Mail mit dem Betreff „#UniBremen50“ an socialmedia@uni-bremen.de und ihr landet im Lostopf! Hier findet ihr die Teilnahmebedingungen.

Mehr Infos zum Jubiläum und weiteren Projekten gibt es auf der Website „50 Jahre“.

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